Viele Seminare, an deren Ende ein positiver Eindruck bei den Teilnehmenden und Dozenten bleibt, sind umsonst, wenn es den Teilnehmern nicht gelingt, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Die Umsetzung ist das Entscheidende für den Erfolg eines Seminars. Schließlich zeigt sich der Lerneffekt erst bei der Umsetzung – im Arbeitsalltag.
Es gibt eine Handvoll Maßnahmen und Tricks, diesen Transfer sicherzustellen. Sie können Schulungen von vornherein Transfer-orientiert ausrichten, etwa Umsetzungsworkshops vorsehen. Sie können aber auch Ihre Dozenten anleiten, die Förderung des Transfers systematisch zu unterstützen. Hier die wichtigsten Anregungen:
Die 5 besten Maßnahmen zur Transferförderung
1. Auswahl der Teilnehmer
2. Teilnehmerorientierte Vermittlung
Im Seminar müssen Wissensvermittlung und Handlungsorientierung in einer vernünftigen Relation zueinander stehen. Bei so manchem Fachseminar haben die Teilnehmer zu wenig Gelegenheit, die Fülle des erworbenen Wissens zu reflektieren und zu erproben. Demgegenüber stehen verhaltensorientierte Seminare, bei denen die Selbsterfahrung und Handlungsorientierung sehr stark in den Mittelpunkt gerückt sind, zu Lasten eines notwendigen Basiswissens.
Zu einem teilnehmerorientierten Unterricht gehört ebenso, auf die Lernbedürfnisse und die Praxisbedingungen der Teilnehmer einzugehen. Dafür ist es nötig, die Ziele auf die Teilnehmergruppe auszurichten, bei der Wahl der Inhalte stets den Praxisbezug zu gewährleisten und Beispiele aus dem Arbeitsalltag der Teilnehmenden aufzugreifen.
3. Zeit für die Praxis
In einer Transfer-orientierten Schulung sollten:
- Die Erfahrungen der Teilnehmer aufgegriffen,
- deren Probleme thematisiert,
- Handlungs- und Lösungsalternativen erarbeitet,
- Möglichkeiten der Umsetzung der Lösungen gemeinsam ausgelotet und
- Hilfen zur Umsetzung gegeben werden.
Dafür muss die Dauer des Seminars genügend Spielraum bieten. Andernfalls ist die Umsetzung des Gelernten gefährdet.
4. Direkte Transferfördermaßnahmen
Bei den direkten Transferfördermaßnahmen lassen sich zwei Methoden unterscheiden: die situativen und die medialen Hilfen. Es gibt verschiedene Mittel, die sich als situative Hilfen während des Seminars bewährt haben: Blitzlicht, Partnerhilfe, schriftliches Diskutieren oder auch die „Ja, aber-Übung“.
Mediale Hilfen dienen dazu, wichtige Merkposten schriftlich festzuhalten, entweder für die ganze Lerngruppe oder für den einzelnen Teilnehmer. Ein Beispiel ist der Transferbogen. In diesen Bogen schreiben die Teilnehmer alle Tipps und Hinweise auf, die für sie wichtig sind und die sie einmal ausprobieren wollen.
5. Vorbereitung auf die Umsetzung
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